Abgesehen von den „allein-seins-Schrullen“ werde ich auch einfach zu jung und zu gutmütig gewesen sein. Heute würde ich jeden Mann der solche Nummern abzieht hinschicken wo der Pfeffer wächst. Aber damals habe ich es hingenommen und ertragen. Bis zu einem gewissen Grad und Ereignis.
Eines Abends hatte er mich wieder mal versetzt. Ob es wegen den Spritzern im Büro war oder wegen seinen Kumpels weiß ich auch nicht mehr. Ich traf mich stattdessen mit einem Freund. Einem ganz lieben Kerl der sich mein Leid anhörte. Stundenlang …
Irgendwann spät nachts tat er etwas das wir beide wohl für immer bereuen werden … Er küsste mich.
Mit meiner Reaktion rechnete keiner. Nicht mal ich. Ich hatte immer schon eine sehr strickte Einstellung was Treue anging: Untreue geht gar nicht. Punkt! Also was tat ich? Ich heulte los wie ein kleines Kind so bald seine Lippen die meinen berührten. Nicht unbedingt ein gutes Gefühl für alle Anwesenden. Der Höhepunkt war dann wohl auch, dass ich mich nicht mehr einkriegen konnte. Ich heulte und heulte. Die Tränen schossen in Strömen aus meinen Augen …
Keine Ahnung wie lang es dauerte bis ich mich wieder eingekriegt hatte. Nach dieser Nacht war klar es muss sich was ändern. Ich setzte mich mit meinem Freund zusammen und klärte ihn darüber auf was mich unglücklich machte. Wie immer folgte eine Abfolge an Versprechen was er denn alles anders machen wolle.
Eine Woche später waren wir mit seinen Freunden in einem Club verabredet. Pünktlich zur verabredeten Zeit stand ich dort und nippte an meinem ersten Spritzer und genoss die laue Sommernacht. Nacheinander trudelten alle ein bis auf einen. B. war wieder mal nicht pünktlich. Er hatte auch keine SMS geschickt oder angerufen um sich für seine Verspätung zu entschuldigen. Ich verließ die Runde für einen kurzen Moment um ihn anzurufen. Nichts. Er hob nicht ab. Die Zeit verging und mit drei Stunden Verspätung kam eine SMS. Es war der Klassiker. Spritzer im Büro und eingeschlafen … Ich ging vor die Tür und machte mit B. Schluss.